Bewertung der ökotoxikologischen Sedimentqualität: Empfehlungen für die Schweiz

Bewertung der ökotoxikologischen Sedimentqualität: Empfehlungen für die Schweiz

Das Oekotoxzentrum ist sehr an der Untersuchung von Sedimenten interessiert, da diese einen essentiellen Bereich der aquatischen Ökosysteme darstellen. Auf der einen Seite spielen Sedimente eine wichtige Rolle für viele Organismen (Lebensraum, Fortpflanzungsort, ...), auf der anderen Seite können sie persistente Schadstoffe anreichern und so als langfristige Quelle für die Verschmutzung von aquatischen Systemen dienen. Durch chemische, biologische und ökotoxikologische Analysen kann die Sedimenttoxizität bestimmt werden und so verschmutzte Standorte und das Risiko, das von ihnen ausgeht, analysiert werden. Die Schweizerische Gewässerschutzverordnung legt fest, dass Sedimente keine persistenten Schadstoffe anreichern dürfen, damit der Schutz des aquatischen Lebens gewährleistet ist. Es fehlen jedoch noch harmonisierte Empfehlungen und Qualitätskriterien für die Charakterisierung der Sedimenttoxizität in situ.

Das Projekt hat das Ziel, eine komplette Liste von harmonisierten Empfehlungen zu liefern, von den Probenahmemethoden bis zur Interpretation von Biotest-Ergebnissen. Das Projekt beinhaltet mehrere Schritte. Der erste Schritt ist es, Qualitätskriterien für Sedimente und ihre Ableitungsmethode vorzuschlagen, um sie dann auf die Schweizer Sedimente anzuwenden. In einem zweiten Schritt werden wir uns auf die derzeit verfügbaren Biotests konzentrieren, die für die Evaluation der Sedimenttoxizität verwendet werden (z.B. Biotests mit Chironomiden).

Publikationen

Artikel: Casado-Martinez, M.C., Ferrari, B.J.D., Werner, I., Chèvre, N. (2015) Risikobewertung von Sedimenten - Methoden zur Bewertung der Sedimentqualität. Aqua & Gas, 4, 76-83

Bericht: Qualitätsüberwachung von Sedimenten in der Schweiz: Aktueller Stand der verfügbaren Methoden und Einsetzung von Empfehlungen (2012)

Bericht: Qualitätsüberwachung von Sedimenten in der Schweiz: Zusammenfassung einer Umfrage (2011)