06. September 2023, Thema: Aquatische Ökotoxikologie Bodenökotoxikologie Sedimentökotoxikologie Risikobewertung

Dialogtag 2023 in Solothurn

Am Dialogtag lernten rund 60 Teilnehmende mehr über aktuelle Projekte in der angewandten Ökotoxikologie, tauschten sich dazu aus und brachten ihre Bedürfnisse ein.

Der Dialogtag ist ein neues Angebot des Oekotoxzentrums, um sich über aktuelle Projekte in der angewandten Ökotoxikologie zu informieren und auszutauschen. Rund 60 Teilnehmende aus der öffentlichen Verwaltung, privaten Unternehmen und der Forschung nutzten den Anlass, der am 31. August 2023 im Alten Spital in Solothurn stattfand. In seiner Begrüssung betonte Direktor Benoît Ferrari die Funktion des Oekotoxzentrums als Drehscheibe zwischen Praxis und Forschung in der Schweiz sowie die wichtige Zusammenarbeit mit internationalen Arbeitsgruppen und Strukturen.

Vorgestellt wurde ein Querschnitt durch die Projekte des Oekotoxzentrums aus den Bereichen Wasser, Sediment, Boden und Risikobewertung. So wird momentan im Rahmen des Nationalen Aktionsplans Pflanzenschutzmittel eine Strategie entwickelt, um Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Böden zu überwachen. Dazu benötigt werden nicht nur ökotoxikologische Referenzwerte für Böden, sondern auch Bioindikatoren, die Effekte auf die Bodenfruchtbarkeit erkennen.

Information, Diskussion und Möglichkeit für Input

Im Rahmen eines umfangreichen Monitoringprojekts hat das Oekotoxzentrum ausserdem zahlreiche Biotests und Biomarker eingesetzt, um die Wasser- und Sedimentqualität zu bewerten – ein Vergleich mit der chemischen Analytik zeigt, welche dieser Methoden jeweils für gezieltere Untersuchungen geeignet sind. Ein Projekt zusammen mit externen Partnern hat demonstriert, dass kleine Flohkrebse die Auswirkungen von ARA auf Gewässer nachweisen können. Eine weitere Präsentation zeigte die Umweltrisiken auf, die von den aktuellen Problemstoffen PFAS, UV-Filter und Mikroplastik ausgehen. Bei einer Tasse Kaffee konnte man sich in der Postersession über weitere Projekte des Oekotoxzentrums informieren, wie zum Beispiel zum Online Biomonitoring von Abwasser, zur Untersuchung östrogener Effekte oder zu den Effekten von Reifenabrieb.

Am Nachmittag diskutierten die Teilnehmenden in Gruppen zu den Themen PFAS, Biotests und Boden: Ziel war es, die aktuellen Herausforderungen und Bedürfnisse in diesen Bereichen herauszuarbeiten und mögliche Projekte zu deren Lösung zu formulieren. Diese Bedürfnisse werden, wo möglich, in den Entwicklungsplan des Oekotoxzentrums für die Jahre 2025-2028 einfliessen. Der Dialog zwischen den Akteuren aus Oekotoxzentrum, Behörden, Industrie und Forschung ist zentral zur Lösung bestehender Probleme. Um hier einen Beitrag zu leisten, soll der Dialogtag in Zukunft alle vier Jahre stattfinden, eine Präsentation der aktuellen Projekte alle zwei Jahre.

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