ER- und AR-Calux

Testorganismus

  • Menschliche Zelllinie U2OS-ERα bzw. U2OS-AR

Detektierbare Effekte (Wirkung)

  • Aktivierung oder Hemmung des menschlichen Östrogenrezeptors α ((anti-)östrogene Wirkung)
  • Aktivierung oder Hemmung des menschlichen Androgenrezeptors ((anti-)androgene Wirkung)

Testprinzip

  • Im ER-Calux® wird eine menschliche Zelllinie verwendet, die das Gen für den menschlichen Östrogen-/Androgenrezeptor gekoppelt mit einem sogenannten Reportergen (Gen für das Enzym Luziferase) beinhaltet.
  • Bindet eine östrogen/androgen aktive Substanz an den Östrogen-/Androgenrezeptor in der Zelle, wird daraufhin das entsprechende Gen abgelesen und im Anschluss auch das Reportergen. Dieses Gen kodiert für ein Enzym (Luciferase), das Luciferin unter Erzeugung von Licht umsetzt
  • Die Leuchtintensität korreliert direkt mit der Menge der an den Rezeptor gebundenen Substanz.
  • Diese Reaktion wird nach 24 h Exposition gegenüber Chemikalien oder Extrakten von Umweltproben gemessen.
  • Das gleiche Testprinzip gilt für den Nachweis von antiöstrogenen Substanzen im Anti-ER-Calux® und von antiandrogenen Substanzen im Anti-AR-Calux®

Testdauer

  • 3 d (Expositionszeit 24 h)

Relevanz

  • Geeignet für den Nachweis zahlreicher Umweltgifte aus Alltagsprodukten, z.B. Bestandteile von Antibabypillen (17α-Ethinylestradiol), Kunststoffen (Bisphenol A, Phthalate), Pestiziden (Alachlor, Methoxychlor) und nichtionischen Tensiden (Alkylphenole)
    In der Regel sensitiver als YES- und YAS-Test

Richtlinien und Literatur

  • ISO 19040-1:2018 Water quality — Determination of the estrogenic potential of water and waste water — Part 3: In vitro human cell-based reporter gene assay

  • Van Der Linden SC, Heringa MB, Man HY, Sonneveld E, Puijker LM, Brouwer A, Van Der Burg B (2008). Detection of multiple hormonal activities in wastewater effluents and surface water, using a panel of steroid receptor CALUX bioassays. Environ. Sci. Technol. 42: 5814-5820.