Untersuchung der Gewässerqualität in der Schüss

Untersuchung der Gewässerqualität in der Schüss

Die Schüss ist eines der Leuchtturm-Gewässer im Kanton Bern. Im sommerkühlen, produktiven Juragewässer konnte sich im Gegensatz zu den meisten Mittellandgewässern ein überdurchschnittlicher Bachforellenbestand halten. Nun gibt es besorgniserregende Signale: Der Laichfischfang vom Herbst 2022 war so schlecht wie nie in den letzten 25 Jahren. Und nach einem Vergiftungsereignis mit Fischsterben im Jahr 2019 erholt sich der Fischbestand  unterhalb der ARA Villeret nicht erwartungsgemäss.  Auch die Anzahl der Kleintiere und der Bewuchs mit Biofilmen am Gewässerboden sind stark zurückgegangen. Eine Ursache dafür könnte die ungenügende Reinigungsleistung der ARA sein. Diese führte in den vergangenen Jahren zeitweise zu hohen Belastungen des Abflusses mit Ammonium und Nitrit, die für Fische und Organismen am Gewässerboden wie zum Beispiel Bachflohkrebse toxisch sein können.

Um die Belastung der Schüss abschätzen zu können, untersucht das Oekotoxzentrum derzeit im Auftrag des Fischereiinspektorats des Kantons Bern Wasser und Sediment von oberhalb und unterhalb der ARA mit verschiedenen ökotoxikologischen Testsystemen. Dies soll dabei helfen, eine mögliche Toxizität für Fische und auch für deren Nahrungsquellen wie Kleintiere zu ermitteln. Eingesetzt werden Testsysteme mit Fischkiemenzellen, genetisch veränderten Säuger-Zelllinien, Bachflohkrebsen, Muschelkrebsen, Zuckmücken, einzelligen Algen und Leuchtbakterien, Zusätzlich wird die Oligochaetengemeinschaft der Fluss-Sedimente analysiert.

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Dr. Sibylle Maletz
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